Leitbild
Selbstverständnis
Das Psychosoziale Netzwerk (PSN) ist eine unabhängige, überparteiliche, überkonfessionelle und an den Menschenrechten orientierte gemeinnützige Organisation im psychosozialen Bereich, deren vielfältige Angebote sich auf die Bezirke Murtal, Murau und Liezen erstrecken.
Zielgruppe
Die Angebote des PSN richten sich an Menschen aller Altersstufen, ohne Ansehen des Geschlechts, der Kultur, der Religion, der sexuellen Orientierung und der sozialen Schicht. Diese erhalten in Konfliktsituationen, bei Lebenskrisen oder bei komplexen Lebensfragen Beratung, Begleitung, Behandlung oder Betreuung. Besonders berücksichtigt werden psychisch, physisch und/oder sozial benachteiligte bzw. beeinträchtigte Menschen und deren Angehörige. Voraussetzung ist die Zustimmung zur Inanspruchnahme der Angebote.
Zielsetzung
Die Organisation hat den Auftrag und das Anliegen, eine gut vernetzte psychosoziale Versorgung der Bevölkerung der Bezirke Murtal, Murau und Liezen mitzugestalten. Dies geschieht durch bedarfsgerechte Angebote zur Stabilisierung, Förderung und Erhaltung der psychosozialen, geistigen und körperlichen Entwicklung der Klient*innen.
Das PSN ist bestrebt, bestehende Hilfsangebote zu erhalten, das Fehlen von Hilfsangeboten zur Betreuung und gesellschaftlichen Integration oder Inklusion psychisch, physisch und sozial benachteiligter Menschen wahrzunehmen, bewusst zu machen und nach Möglichkeit durch entsprechende Initiativen auszugleichen.
Darüber hinaus sensibilisiert das PSN durch Präventivmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit die Gesellschaft und die politischen Entscheidungsträger durch Mitgliedschaften in den relevanten Dachverbänden, für sozialpolitisch wichtige, oftmals tabuisierte Problembereiche. Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit werden die Angebote der Organisation bekannt gemacht.
Arbeitsweisen
Im Mittelpunkt steht der Mensch in seinem Lebensumfeld mit seinem Recht auf Individualität und Selbstbestimmung.
Die Mitarbeiter*innen arbeiten ganzheitlich, selbstständig und eigenverantwortlich im Rahmen ihres Auftrags. Ihre Arbeit ist Teil eines wandelbaren Prozesses gesellschaftlicher Normen und Werte. Sie sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und bis auf wenige Teilbereiche den Behörden gegenüber nicht weisungsgebunden, weitgehend unbürokratisch und flexibel in ihren Vorgangsweisen. Den Klient*innen bringen sie empathisch eine respektvolle, akzeptierende Haltung entgegen. Sie verstehen ihre Angebote als Hilfe zur Selbsthilfe. Je nach Problemstellung wird bedarfs- und bedürfnisorientiert mit Einzelpersonen, Paaren, Familien oder in Gruppen mit unterschiedlichen Methoden an lebensqualitätsverbessernden Maßnahmen gearbeitet. Klient*innen werden aktiv in den Behandlungs-, Beratungs- und Betreuungsprozess mit eingebunden.
Die Multiprofessionalität ermöglicht interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Organisation. Bei Bedarf wird mit anderen Institutionen und sozialen Netzwerken kooperiert.
Organisationskultur
Die Organisation ist bildungs-, fehler-, dissens- und menschenfreundlich.
Ein fortwährend bestehender Betriebsrat ist Teil der Organisation.
Die Hauptressource der Organisation sind die Mitarbeiter*innen mit ihren unterschiedlichen Professionen, Persönlichkeiten, Erfahrungen sowie ihrem Engagement. Leitung und Mitarbeiter*innen pflegen einen wertschätzenden Umgang über alle Ebenen und Generationen, auf Basis von Respekt, Ehrlichkeit, Akzeptanz und Verlässlichkeit. Ein achtsamer Umgang mit dieser Ressource soll im Arbeitsalltag durch Wahrung der individuellen Grenzen, einem kollegialen Miteinander und durch den gezielten Einsatz qualitätssichernder Maßnahmen gewährleistet werden. Widersprüchliche Standpunkte und daraus resultierende Auseinandersetzungen werden als Chance gesehen. Der Konfliktleitfaden trägt zu einer angemessenen Konfliktkultur bei.
In der Organisation geschieht die Qualitätssicherung durch die Sicherstellung zeitlicher und finanzieller Ressourcen für verpflichtende Fort- und Weiterbildung, Supervision, Intervision, Teamsitzungen und Klausurtage. Darüber hinausgehende freiwillige Fort- und Weiterbildung ist erwünscht und wird nach Möglichkeit finanziell und durch Gewährung von Bildungskarenz unterstützt. Die Organisation ist bemüht überlastungspräventive Maßnahmen wie Sabbatical zu ermöglichen. Der achtsame Umgang mit den persönlichen Ressourcen wird in allen Arbeitsbereichen angestrebt.
Professionelle und lineare interne Kommunikation gewährleistet den nötigen Informationsfluss und Transparenz, damit arbeitsrelevante Entscheidungen nachvollziehbar sind. Die konstruktive Zusammenarbeit wird durch klare Dienstaufträge und Kompetenzverteilungen unterstützt. Neben dem fachlichen Informationsaustausch gibt es auch Platz für persönliche Gespräche zwischen allen Ebenen.
Alle Mitarbeiter*innen im PSN sind diesem Leitbild verpflichtet.
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Das Leitbild wurde im Rahmen einer großen Wertediskussion von 2012 bis 2013 erarbeitet. Es repräsentiert die Meinungen und Werte aller in der Organisation Tätigen und ist eine richtungsweisende Grundlage für die tägliche Arbeit, der Reflexion der eigenen Haltung und das Miteinander.